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ALLRIS - Drucksache

Antrag der Verwaltung - 0472/2022

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Beratungsfolge

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Antrag

 

Antrag:

 

Die Verwaltung wird beauftragt, eine Vertiefende Untersuchung der Machbarkeit der gutachterlich empfohlenen Varianten 3f, 3g und 9 (inklusive der erforderlichen Ufer-, Rad- und Fußwege auf der Nordseite) auch mit Blick auf die Genehmigungsfähigkeit“ zu beauftragen.

 

 

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Sachverhalt/Begründung

 

Begründung:

 

I. Sachverhalt

Mit Kenntnisnahme des Bauausschusses (Drs. 0034/2021) hat die Verwaltung in einer Machbarkeitsuntersuchung r verschiedene Varianten einer neuen Querung für den Rad- und Fußverkehr über die Schwentine geprüft. Im Rahmen der Untersuchung sollte auch eine gemeinsame Querung mit dem hochwertigen ÖPNV-System geprüft werden.

 

II. Vorgehen

 

Mit der Erstellung der Machbarkeitsuntersuchung wurde im Frühjahr 2022 Firma Ramboll im Rahmen eines Nachtrags zur laufenden Trassenstudie für das hochwertige ÖPNV-System (Drs. 1225/2019) beauftragt. Im Rahmen des dort angewandten FAR-Verfahrens r die qualifizierte Bewertung der Trassenvarianten für das hochwertige ÖPNV-System war es erforderlich zu prüfen, ob eine Schwentinequerung r das hochwertige ÖPNV-System westlich der jetzigen Brücken machbar ist. Im Ergebnis wurde festgestellt, dass dies nicht möglich ist und eine Brücke östlich der Neuen Schwentine(hoch)brücken erforderlich wird (der zugehörige Untersuchungsbericht wird im Rahmen der Trassenstudie im Herbst 2022 mit anderen Berichten, die aktuell erstellt werden, veröffentlicht).

 

Da eine östlich der vorhandenen Schwentinebcken gelegenen Brückenvariante r den Fuß- und Radverkehr unattraktiv ist und so gut wie keine Vorteile bietet, wurde die Variantenprüfung fortgesetzt und verschiedene reine Fuß- und Radverkehrsbrücken westlich der Neuen Schwentine(hoch)brücken auf ihre Machbarkeit geprüft und bewertet. Dabei konnten die Grundlagenermittlung, die Stakeholdergespräche und die bereits untersuchten Querungsvarianten genutzt und für eine reine Fuß- und Radverkehrsquerung weiterentwickelt werden.

 

III. Ergebnis

Es wurden diverse Variantenr eine reine Fuß- und Radwegequerung (siehe Anlage 1) in einer zweistufigen Multikriterienanalyse untersucht.

 

Ganz im Westen in Höhe des Anlegers Dietrichsdorf wurde eine feste Hochbrücke und zwei bewegliche Drehbcken (Varianten 1, V2.1 und V2.3) bewertet. Östlich des Anlegers Wellingdorf wurden mehrere feste Brücken mit unterschiedlichen Durchfahrtshöhen und Anschlüssen an den beiden Ufern betrachtet (V3c, V3d, V3e, V3f und V3g). Weitere Brückenvarianten sind in unmittelbarer Nähe zu den heutigen Alten Schwentinebrücken geprüft worden (V9, V12, V13 und V14). Auch eine Tunnelvariante (V15) wurde in Betracht gezogen.

 

Auf Grund der Mulitkriterienanalyse und einer groben Kostenbewertung, die anhand der Brückenflächen und sowie zu erwartenden Betriebskosten vorgenommen wurde, empfiehlt Ramboll die Variante 3f prioritär weiter zu untersuchen. Dies ist eine flache Brücke, die auf beiden Seiten direkt an der Uferkante anschließt. Eine Herausforderung hierbei ist allerdings die Herstellung eines Rad- und Gehweges in Premiumroutenstandard direkt am Schwentinenordufer. Sollte eine solche Brücke nach vertiefter Prüfung nicht machbar sein, wird empfohlen die Variante 3g weiter zu untersuchen und ggf. auch die Variante 9 (Radverkehrsführung über die Alten Schwentinebrücken ohne Kfz- und Busverkehr) weiter zu prüfen. Die westlich gelegenen Brücken wurden auf Grund der hohen Investions- und Betriebskosten insgesamt deutlich schlechter bewertet. Auch wenn sie verkehrlich leicht besser abgeschnitten hatten, wurden sie aufgrund der deutlich geringeren Wirtschaftlichkeit nicht zur weiteren, vertieften Untersuchung empfohlen.

 

Ergänzend wurden auch Interimsbrücken untersucht. Hier kommen aus Sicht der Gutachter Pontonbrücken in Frage, die in der Lage der Variante 3f weiter hinsichtlich Umsetzbarkeit geprüft werden könnten.

 

Eine verkürzte Vorstellung der Machbarkeitsuntersuchung ist Anlage 2 zu entnehmen. Das gesamte Gutachten ist in Anlage 3 einsehbar.

 

 

IV. Beteiligung

Die Ergebnisse der Untersuchung mit den untersuchten Querungsvarianten wurden den Ortsbeiräte Neumühlen-Dietrichsdorf/ Oppendorf am 27.04.2022 und Ellerbek/ Wellingdorf am 05.04.2022 vorgestellt. Beide Ortsbeiräte haben sich insgesamt positiv über eine zusätzliche Schwentinequerung gert. Es wurde insbesondere im Ortsbeirat Neumühlen-Dietrichsdorf/ Oppendorf der Wunsch geäert, auch die beweglichen Brücken im Bereich des Anlegers Diedrichsdorf in vertiefenden Untersuchungen mit zu bewerten. Dem Ortsbeirat Ellerbek / Wellingsdorf war es im Übrigen sehr wichtig, dass nicht nur Geomar und Fachhochschule, sondern auch der Einzelhandelsbereich im Zentrum von Wellingdorf bei der Variantenauswahl im Fokus stehen sollten. Auch wurde es für wichtig erachtet, dass der Anleger Wellingdorf weiterhin Bestand hat und weiterhin angefahren werden soll.

Die SFK hat sich im Rahmen der Beteiligung deutlich dahingehend geäert, dass ein Anleger hinter einer beweglichen Brücke von ihr nicht fahrplanmäßig angefahren würde.

 

 

V. Weiteres Vorgehen

 

Der Empfehlung von Ramboll soll aus fachlichen, insbesondere betrieblichen und wirtschaftlichen Gründen gefolgt werden. Um mittelfristig das Baurecht r eine Variante 3f oder 3g zu erlangen, ist es in einer nächsten Planungsphase erforderlich, eine vertiefte Untersuchung zur (umweltrechtlichen) Genehmigungsfähigkeit der Brücken sowie der erforderlichen landseitigen Geh- und Radwegeanbindungen am Nordufer durchzuführen. Hierzu soll die erste Stufe einer Umweltverträglichkeitsstudie beauftragt werden.

 

Anschließend ist eine vertiefte Maßnahmen- und Brückenplanung (Vor-, Entwurfs- und Genehmigungsplanung inklusive aller erforderlichen Gutachten) einschließlich der landseitiger Anbindung mit den erforderlichen Wegeverbindungen sowie dem Abschluss der Umweltverträglichkeitsuntersuchungen notwendig, bevor dann abschließend das eigentliche Planfeststellungsverfahren eingeleitet werden kann. Im zeitlichen Gesamtzusammenhang ist dann ggf. auch zu entscheiden, ob eine einfache Interimslösung vorab realisiert werden soll oder eine radfahrtaugliche Ertüchtigung der Alten Schwentinebrücken als ausreichend erachtet wird.

 

r die weitere Untersuchung soll 2022 die Ausschreibung erfolgen, so dass in 2023 die erforderlichen Umweltkartierungen durchgeführt werden nnen.

 

Die Kosten der weiterführenden Untersuchung werden auf 100T Euro geschätzt. Die Mittel hierfür stehen im Haushalt des Tiefbauamtes zur Verfügung. 

 

Eine Kopie dieses Antrages der Verwaltung erhalten die Ortsbeiräte Neumühlen-Dietrichsdorf/Oppendorf sowie Ellerbek/Wellingdorf zur Kenntnis.

 

Um Zustimmung zum Antrag wird gebeten.

 

 

 

 

 

Doris Grondke

Stadträtin

 

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Anlagen

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