KIELER NACHHALTIGKEITSPREISKiel nachhaltig fairändern: Nachhaltigkeitspreis 2023 zeichnet acht Projekte aus
Der Kieler Nachhaltigkeitspreis befasste sich in diesem Jahr mit dem Thema Fairer Handel. Kieler Privatpersonen, Projekte, Verbände und Institutionen waren eingeladen, sich mit ihren Ideen zum Thema „Kiel nachhaltig fairändern: Fair-Trade-Projekte von Kieler*innen für die Welt“ zu bewerben.
Der Preis, der zum achten Mal vergeben wurde, würdigt innovative Ideen, Konzepte und Projekte, die den Wandel zu einer nachhaltigen Gesellschaft unterstützen. Umweltdezernentin Doris Grondke zeichnete am Montag, 11. Dezember, acht Siegerprojekte des Kieler Nachhaltigkeitspreises im Forum Baukultur Kiel mit Urkunden und Geldpreisen aus.
Das Preisgeld in Höhe von 5.000 Euro wurde auf sechs Projekte verteilt, zwei weitere wurden mit Anerkennungsurkunden geehrt. Die Preise wurden in den Kategorien „Fairtrade-Schools und Schulprojekte“, „Kaffeeproduzent*innen und Verkauf fairer Produkte“ sowie „Projekte aus Kiel für Schleswig-Holstein“ vergeben.
Hauptpreis in der Kategorie "Fairtrade-Schools und Schulprojekte"
Der Hauptpreis in der Kategorie „Fairtrade-Schools und Schulprojekte“ – eine Urkunde und 1.000 Euro – ging an das Café Kilimanjaro des RBZ Wirtschaft. Die Fairtrade- und Biocafeteria wird seit 2005 von Schüler*innen in der Ausbildungsvorbereitung betrieben.
Ziel des Projektes ist es, innerhalb der Schule und auch öffentlich für den fairen Handel und den biologischen Landbau zu werben und Schüler*innen einen erlebbaren Zugang zu diesen Themen zu ermöglichen. Das Café Kilimanjaro hat wesentlich dazu beigetragen, dass das RBZ Wirtschaft als erste Kieler Schule als Fairtrade-School ausgezeichnet worden ist. Nachhaltiger und fairer Konsum steht im Mittelpunkt des Cafés.
Weitere Preise in der Kategorie "Fairtrade-Schools und Schulprojekte"
Weitere Preisgelder gingen an das Thor-Heyerdahl-Gymnasium und das Hans-Geiger-Gymnasium. Für ihr Engagement gab es neben einer Urkunde jeweils 750 Euro. Beide Fairtrade-Schools befassen sich in mehreren Projekten mit dem Thema Fairer Handel und betreiben einen fairen Kiosk beziehungsweise ein faires Schüler*innen-Café.
Hauptpreise in der Kategorie "Kaffeeproduzent*innen und Verkauf fairer Produkte"
Gleich zwei Hauptpreise gab es in der Kategorie „Kaffeeproduzent*innen und Verkauf fairer Produkte“. Je eine Urkunde und 1.000 Euro Preisgeld erhielten das Café del Cielo und die FairHandeln! GmbH. Café del Cielo ist ein deutsch-kolumbianisches Projekt und ein von Frauen geführtes Unternehmen, das ein Direkthandelskonzept nutzt, um die Lieferkette radikal zu verkürzen und Arbeiter*innen einen fairen Lohn zahlen zu können.
2017 hat das Projekt die kleine Kaffeefarm „El Cielo“ in Kolumbien in eine regenerative Farm umgewandelt. Seit 2018 erhalten rund 60 Saisonarbeitskräfte einen Lohn, der 20 Prozent über dem Mindestlohn liegt. Ihre drei Festangestellten haben langfristige Verträge mit Krankenversicherung, Altersvorsorge und bezahltem Urlaub.
FairHandeln! wurde 1993 als Verein gegründet und ist seit 2002 eine GmbH. 2004 wurde dann der bekannte „Faire Kiel-Kaffee“ eingeführt. Das Gründungsziel von FairHandeln! war Hilfeleistung durch Fairen Handel in den Anbauländern – und zwar durch die Professionalisierung des fairen Handels. Weitere Ziele von FairHandeln! sind die Sensibilisierung von Konsument*innen für die Anbau- und Produktionsbedingungen in den Erzeugerländern und der Einsatz für faire Handelsbedingungen und angemessene Preise, die Kleinbauerfamilien eine sichere Existenz ermöglichen.
Auszeichnung in der Kategorie "Kaffeeproduzent*innen und Verkauf fairer Produkte"
Eine Anerkennungsurkunde verlieh die Jury an das Veganski Kiel, das sich als Kiels erster und einziger veganer Bio-Supermarkt auch aktiv für fairen Handel einsetzt. Neben meist regionalen und saisonalen veganen Produkten werden daher auch fair gehandelter Kaffee und zu großen Teilen fair gehandelter Kakao angeboten.
Auszeichnungen in der Kategorie "Projekte aus Kiel für Schleswig-Holstein"
500 Euro und eine Urkunde gingen an das Bündnis Eine Welt Schleswig-Holstein (BEI) in der Kategorie „Projekte aus Kiel für Schleswig-Holstein“. Das BEI ist seit fast 30 Jahren mit unterschiedlichsten Projekten und Bildungsarbeit in Kiel zum Thema Fairer Handel tätig und hat auch Kiels Weg zur Fairtrade-Stadt mit seiner Expertise und Projekten begleitet.
Eine Anerkennungsurkunde wurde zudem an das Studentenwerk Schleswig-Holstein verliehen. Bis zu 59.000 Studierende in Schleswig-Holstein versorgt das Studentenwerk an seinen sechs Standorten mit fairen Produkten – so auch in Kiel. Dieses Jahr hat das Studentenwerk in Kiel zudem ein Pilotprojekt begonnen, um den Wertstoff Kaffeesatz weiter zu nutzen (ganz im Sinne eines ressourcenschonenden Zero Waste Gedankens).
afür wurde zunächst in der Mensa 2 der CAU Kiel Kaffeesatz gesammelt und unentgeltlich an interessierte Studierende und Mitarbeitende der Universität abgegeben.
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Jana Wilkening