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ALLRIS - Drucksache

Antrag eines Ortsbeirates - 0935/2019

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Antrag

02.10.19

Ortsbeirat Pries/Friedrichsort

 

 

Abstimmung: mit Mehrheit beschlossen, bei einer Gegenstimme und einer Enthaltung

 

 

Antrag:

 

Die Stadt Kiel wird aufgefordert, Maßnahmen zur Verbesserung der Situation am Falckensteiner Strand und am Kleinen Strand (Skagerrakufer) zu ergreifen:

Hierzu gehört insbesondere:

- Einrichtung von mehr Fahrradbügeln an verschiedenen Stellen an beiden Stränden.

- regelmäßiges (2x im Jahr) Streichen und zeitgemäßes Instandsetzen der Toilettenhäuser. Einrichtung der Möglichkeit, sich hier umzuziehen und Einrichtung eines Toilettenhäuschens am Kleinen Strand/ Skagerrakufer.

- Einrichtung von mehreren Kaltwasserduschen an den Übergängen Strand zur Promenade incl. Trinkwasserbrunnen und Fußdusche sowie Bänke zum Umziehen der Schuhe

- geeignete Beschilderungen

- dass der Weg zum Fähranleger hochgelegt wird, ähnlich wie die anderen Strandstege für Menschen mit Behinderungen;

- Einrichtung bodennaher, insektenschonender Lampen an der Strandpromenade und teilweise Einfassung der Strandpromenade mit großen Feldsteinen, ggf. Holz.

- kontinuierliche Bestückung der Promenade mit schönen Holzbänken mit Meerblick, entsprechende Reduzierung der Gehölze zwischen Promenade und Strand

- Installation geeigneter und passender Müllbehälter und deren ausreichende und kontinuierliche Reinigung

- Infotafeln zur Verbesserung der Müllsituation (Zigarettenfilter, Glasscherben, Plastik) und Einrichtung von tragbaren Aschenbechern und dass eine Müllvermeidungsregelung mit der Strandgastronomie getroffen wird, die verhindert, dass in Strandnähe Plastikeinweggeschirr, -besteck und -becher in Umlauf gebracht werden.

- Gleiches soll für Veranstaltungen an den Kieler Stränden gelten, die von der Stadt genehmigt werden müssen.

- dass die Anbindung durch umweltschonenden Verkehr verbessert wird, so durch die Umwidmung des Braunen Berg zur Fahrradstraße und eine bessere Beschilderung für Fahrradfahrer/innen und Fußnger/innen zum Falckensteiner Strand sowie Kleiner Strand am Skagerrakufer. Zudem soll eine baldige Durchwegung des Harder-Geländes (Gewerbegebiet Friedrichsort) zum Strand/Festung angestrebt werden. Weiterhin soll der Strandbus im Sommer häufiger fahren.

- dass angemessene Parkgebühren eingeführt werden und die Einnahmen für die Pflege der Strände genutzt werden.

- Es soll geprüft werden, ob Schließcher am Strand nach dem Vorbild aus Kapstadt „Liberty Lockers“ eingerichtet werden können.

- dass eine Ausweisung eines FKK Bereiches, z.B. beim Leuchtturm, erfolgt.

- Es soll eine regelmäßige Reduzierung des Unkrautbesatzes, insbesondere Beifuß, Weiden, Brennnesseln in den Fahrradständern und Hecken erfolgen.

- Es soll geprüft werden, wie eine verbesserte Abstimmung der Gewerbetreibenden am Strand erreicht wird im Sinne eines abgestimmten Auftretens

- Die Stadt soll aktiv für den Coastal Cleanup Day werben.

 

 

 

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Sachverhalt/Begründung

Begründung:

 

Der Falckensteiner Strand ist für die Bevölkerung in Kiel der größte, schönste und wichtigste Strand. Auch für den Tourismus hat dieser Strand eine erhebliche Bedeutung. Im gewissen Sinne sind beide Strände, Falckensteiner Strand und Kleiner Strand/Skagerrakufer, im Norden Kiels Perlen des Kieler Stadtgebietes, was auch durch die Festlegung zum Landschaftsschutzgebiet des Falckensteiner Strands unterstrichen wird. Sie sind Naherholungsgebiet für die Kieler Bevölkerung, Touristenmagnet und Naturerlebnisraum und tragen insgesamt erheblich zur Lebensqualität in der Landeshauptstadt bei. Die Strände sollen verschiedenen naturverträglichen Nutzergruppen dienen.

Die Pflege und investive Maßnahmen zur Verbesserung der Situation, auch vor dem Hintergrund der Ergebnisse von INSEKK 2013 (Integriertes Stadtteilentwicklungskonzept Kiel Pries/Friedrichsort) sind bisher nicht ausreichend bedacht. Anregungen hieraus und weitergehende Umsetzungen sind erforderlich, um bald eine spürbare Verbesserung der Situation an den Stränden zu erreichen. Hierzu sollen oben genannte Anregungen dienen und eine stärkere Berücksichtigung in der Planung finden.

Zudem soll eine naturverträgliche Nutzung gefördert werden. So leben u.a. allein am Falckensteiner und Schilkseer Strand 76 Wildbienenarten. Alle Eingriffe sollten behutsam erfolgen. Zur umweltverträglichen Nutzung gehört auch eine klimaschonende Verkehrsanbindung. Weiterhin ist auf die Müllvermeidung ein besonderes Augenmerk zu legen. Die von der Kieler Forschungswerkstatt gesammelten Ergebnisse des International Coastal Cleanup Day 2018 an der Kieler Förde zeigen, dass Freizeitnutzung und Natur- und Umweltschutz an den Kieler Stränden noch nicht genügend miteinander in Einklang stehen: An 100 Metern Strand wurden durchschnittlich 7 Kilogramm Müll gefunden.

Die Negativliste des an der Förde gesammelten Strandmülls wird angeführt von 27.552 Zigarettenkippen. Da diese eine besondere Umweltgefahr darstellen, besteht hier besonderer Handlungsbedarf. In den weggeworfenen Filtern konzentrieren sich giftige und krebserregende Stoffe wie Nikotin, Arsen und diverse Schwermetalle, die Boden und Wasser belasten - mit den entsprechenden Folgen für Mensch, Tier und Pflanzenwelt. Bis die Filter verrottet sind dauert es mehrere Jahre.

Insgesamt soll der Schutz der Strände verbessert werden, die Attraktivität der Strände erhöht werden und eine naturverträgliche Nutzung erreicht werden.

 

 

gez. Hans-Meinert Redlin

Vorsitzender des Ortsbeirats Pries/Friedrichsort

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Anlagen

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