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ALLRIS - Drucksache

Geschäftliche Mitteilung - 1078/2023

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Beratungsfolge

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Sachverhalt/Begründung

Das Nachwuchsleistungszentrum (NLZ) Projensdorf befindet sich im Eigentum der Landeshauptstadt Kiel (LH Kiel) und wird auf Grundlage eines Nutzungsvertrages ausschließlich von der KSV Holstein Kiel (KSV Holstein) genutzt. Auf den Sportanlagen trainieren hauptsächlich diverse Jugendnachwuchsmannschaften zwischen der U15 und der U23. Ebenso trainiert auch die 1. Herrenmannschaft im NLZ Projensdorf.

 

Im Jahr 2021 wurde festgestellt, dass der Kunstrasenplatz K2 sowie der Rasenplatz P3 stark sanierungsbedürftig sind. Darüber hinaus können die DFB-Anforderungen an ein Nachwuchsleistungszentrum auf Grund der mangelnden Größe der beiden Plätze (jeweils Kleinfelder) nicht erfüllt werden. Eine Nutzung im Herbst/Winter ist bei einem Rasenplatz quasi nicht möglich. Die Plätze im NLZ Projensdorf werden intensiv durch die Mannschaften der KSV Holstein genutzt und sind ausgelastet. Daher wurde die Verwaltung mit Beschluss vom 15.09.2022 (Drs. 0733/2022) beauftragt, alle Schritte für den Umbau der Plätze K2 und P3 zu einem Kunstrasen-Großspielfeld einzuleiten.

 

 

Umsetzung der Drs. 0733/2022

Nachdem der Haushalt für 2023 beschlossen wurde und das Amt für Sportförderung im Frühjahr dieses Jahres erfolgreich Fördermittel des Innenministeriums des Landes für den Umbau der Plätze K2/P3 im Nachwuchsleistungszentrum Projensdorf eingeworben hatte, lagen die Voraussetzungen für die Durchführung des Umbauvorhabens vor. Auf Basis eines Förderbescheides wurden die Landesfördermittel i.H.v. 250.000,- € zusammen mit den Eigenmitteln der Landeshauptstadt Kiel i.H.v. 1.050.000,- € an die KSV Holstein weitergeleitet, die die Baumaßnahme im Auftrag der Landeshauptstadt Kiel durchführt. In dem Förderbescheid wurden auch die in der Drs. 0733/2022 genannten Maßnahmen zur Förderung des Frauenfußballs als Auflage festgeschrieben. Hierzu kann mittlerweile berichtet werden, dass im Jahr 2023 bereits mehrere Spiele der Mädchennachwuchsmannschaften sowie der Holstein Women im NLZ Projensdorf ausgetragen wurden. Nach Fertigstellung des Umbauvorhabens ist es außerdem geplant, dass die Holstein Women eine feste Trainingszeit auf dem neuen Kunstrasenplatz erhalten. Darüber hinaus hat vor kurzem erneut das Heimspiel der Holstein Women in der 1. Runde des DFB-Pokals im Holstein-Stadion stattgefunden. Darüber hinaus laufen derzeit Gespräche mit dem Verein zur Konzeptionierung und Umsetzung einer zentralen Trainingsstätte für die Frauen- und Mädchenmannschaft der KSV Holstein.

 

 

Aktueller Stand Umbauvorhaben

Das Bauvorhaben ist mittlerweile sehr weit fortgeschritten und befindet sich in den letzten Zügen. Im Rahmen des Baufortschrittes mussten allerdings diverse Anpassungen auf Grund von nicht planbaren Ereignissen vorgenommen werden, die zu Mehrkosten führen werden. Im Bereich der überplanten Fläche befanden sich für das Kunstrasen-Großspielfeld und der zu verlegenden Zuwegung diverse (z.T. unbekannte) Leitungen (Elektro, Trinkwasser, Abwasser, Regenwasser). Diese waren in den eingeholten Leitungsauskünften nicht in Gänze verzeichnet. Die aufgefundenen Leitungen mussten zunächst überprüft und aufwendig verlegt werden (sofern noch im Betrieb). Die Sondierung auf Kampfmittelfreiheit fiel deutlich umfangreicher als zunächst angenommen aus. Und nicht zuletzt haben auch die allgemeinen Entwicklungen im Bausektor sowie die erst verspätet mögliche Auftragsvergabe an die ausführende Baufirma (da zunächst die Finanzierung inkl. Fördermittel gesichert werden musste) zu deutlichen Kostensteigerungen geführt. Insgesamt belaufen sich die Mehrkosten vermutlich auf rd. 450.000,- €. Aktuell liegen allerdings noch nicht alle Abschlussrechnungen vor. Die Mehrkosten können vermutlich vollständig aus zur Verfügung stehenden Restmitteln anderer Investitionsmaßnahmen gedeckt werden.

 

Da es sich um eine städtische Fläche handelt und der Differenzbetrag zu den Fördermitteln gemäß Drs. 0733/2022 von der Landeshauptstadt Kiel zutragen ist, wurde dem Verein bereits signalisiert, das Umbauvorhaben trotz der Kostensteigerungen fortzusetzen und zum Abschluss zu bringen. Die zuvor bezifferten Mehrkosten werden nun im Rahmen des Nachmeldeverfahrens für den städtischen Haushalt 2024 eingestellt. Bis dahin hat sich die KSV Holstein dazu bereit erklärt, den sich ergebenden Unterfinanzierungsbetrag vorzufinanzieren.

 

 

Sachstand zentrale Trainingsstätten Frauen- und Mädchenmannschaften

Die meisten Trainingseinheiten der weiblichen Mannschaften der KSV Holstein finden derzeit auf dem Sportgelände des Post- und Telekom Sportverein Kiel / Kronshagen e.V. (PTSK) in der Eckernförder Str. 217 statt. Die Trainingsmöglichkeiten sind dort auf Grund des zur Verfügung stehenden Kunstrasenplatzes inkl. Beleuchtung ideal. Allerdings sind die Trainingszeiten an diesem Standort durch die in den vergangenen Jahren gestiegene Anzahl an Mädchenmannschaften sowie der weiter fortschreitenden Professionalisierung des Trainingsbetriebes der Holstein Women ausgelastet. Daher wurden in den vergangenen Monaten an verschiedenen Standorten in direkten Gesprächen mit den ansässigen Vereinen weitere Trainingsmöglichkeiten geschaffen (u.a. Sportplätze Waldwiese und Tonberg). Allerdings liegen diese Sportplätze über die gesamte Stadt verteilt. Das führt zu langen Anfahrtswegen für die Spielerinnen und die Trainer*innen, weshalb in den Gesprächen mit der KSV Holstein das Ziel verfolgt wird, die Trainingszeiten an einem möglichst zentralen Standort zusammenzuziehen. Da wie zuvor beschrieben die meisten Trainingseinheiten bereits auf dem Sportgelände des PTSK stattfinden, bietet sich dieser Standort für eine Zentralisierung des Trainingsbetriebs an. Als weitere Trainingsmöglichkeiten könnten nach der anstehenden Überplanung des Nordmarksportfelds die dort neu geplanten mobilen Fußballfelder zur Verfügung gestellt werden (wie im Ausschuss für Schule und Sport am 06.10.2022 berichtet). Es sollen auf dem Nordmarksportfeld mehrere mobile Trainingsfelder, die bei Bedarf mit den vorhandenen Flutlichtanlagen sowie ggf. erweitert um mobile Flutlichtanlagen beleuchtet werden können, geschaffen werden. Der Vorteil wäre, dass alle Mädchen- und Frauenmannschaften an einem zentralen Standort unter bestmöglichen Bedingungen und mit kurzen Wegen zwischen dem PTSK-Gelände und dem Nordmarksportfeld trainieren könnten.

 

 

Vertragssituation NLZ Projensdorf

Durch die geplante Überführung des Holstein-Stadions in die neu zu gründende Stadiongesellschaft (Drs. 0871/2023) muss der bestehende Nutzungsvertrag, der derzeit neben der Nutzung des Holstein-Stadions auch die Nutzung des NLZ Projensdorf regelt, neu verhandelt und abgeschlossen werden. Neben der Tatsache, dass die Regelungen zum Holstein-Stadion in diesem Vertrag entfallen, sollen im Rahmen der erforderlichen Vertragsgespräche auch weitere, zwingend erforderliche, Anpassungen vorgenommen werden. Hierbei handelt es sich in ersten Linie um die vertragliche Trennung zwischen Amateur- und Profibereich.

 

 

 

 

 

 

Gerwin Stöcken

Stadtrat

 

 

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