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ALLRIS - Drucksache

Interfraktioneller Antrag - 0682/2018

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Antrag

Antrag:

Der Oberbürgermeister und die Verwaltung der Stadt Kiel werden gebeten, bis Ende 2020 ein beschlussfähiges Konzept zur Gründachförderung in Kiel vorzulegen. Dieses Konzept soll u. a. enthalten:

  • Überblick über die derzeit als Gründach nutzbaren Dachflächen in Kiel sowie die sich damit verbindenden Potenziale für das (Mikro-)Klima, die Vegetation und den Wasserhaushalt der Stadt Kiel (Potenzialanalyse).
  • Klärung der Frage, in welcher Höhe Fördermitteln durch die Stadt bereitgestellt werden können, ggf. auch unter Zuhilfenahme von Fördermitteln des Landes, des Bundes und/oder der EU.
  • Ausarbeitung einer Förderrichtlinie in Kooperation mit der Investitionsbank Schleswig-Holstein (IB.SH).
  • Prüfung zusätzlicher Investitionsanreize, etwa durch die Erstellung einer Marketingstrategie sowie einer positiven Imagekampagne für mehr Gründächer in Kiel; dazu ggf. Verleihung eines städtischen tezeichens „lebendes“ oder „atmendes Gebäude“.
  • Prüfung der Möglichkeit, auch die Begrünung von Fassaden („lebendige Haut“) mit in das Förderprogramm aufzunehmen.
  • Die Prüfung der Nachrüstung von Gründächern bei städtischen Liegenschaften sowie die Berücksichtigung von Gründächern bei städtischen Neubauten.
  • Die Prüfung von möglichen baurechtlichen städtischen Vorgaben, die dem Bau von Gründächern entgegenstehen, und der Beseitigung dieser Vorgaben (B-Plan).
  • Die Prüfung, ob der Bau von Gründächern bei der Vergabe städtischer Grundstücke an Dritte vorgeschrieben werden kann.
  • Außerdem wird der Oberbürgermeister gebeten zu prüfen, ob es möglich ist, die Gehr für die Einleitung von Regenwasser gemäß der Satzung über die Erhebung von Gebühren für die Benutzung der Abwasseranlagen der Landeshauptstadt Kiel für Grundstücke mit einem Gründach und auch mit einer Fassadenbegrünung signifikant (mehr als die bisherige Reduzierung von 50%) abzusenken.
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Sachverhalt/Begründung

Begründung:

Aufgrund des in Kiel dringend benötigten Wohnraums drohen Grünflächen der Stadt zunehmend zu verschwinden. Gründächer eröffnen hier die Möglichkeit, einen Ausgleich für die fortschreitende Flächenversieglung zu schaffen. Die positive Wirkung auf die Umwelt kommt jener ebenerdiger Grünflächen dabei sehr nahe.

Indem Gründächer Feinstaub und CO2 binden und die Umgebungsluft kühlen, haben sie einen positiven Effekt auf das Mikroklima der Stadt. Insbesondere bei Starkregen sorgt ihre Fähigkeit Wasser zu speichern und zu verdunsten für einen Rückstaueffekt, der das Sielsystem entlastet und Überschwemmungen vorbeugt. Je nach Bepflanzung sind Gründächer auch ein wertvoller Lebensraum und damit u. a. eine effektive Maßnahme gegen das Insektensterben. Als Dachgärten dienen Gründächer auch der Erholung.

Auch energetisch lohnen Gründächer, da sie im Sommer einen kühlenden und im Winter einen wärmedämmenden Effekt haben. Dadurch werden sowohl Klimaanlagen als auch Heizungen entlastet. Aufgrund der kühlenden Wirkung steigert ein Gründach sogar den Wirkungsgrad von Photovoltaikanlagen. Zudem halten Gründächer etwa doppelt so lange wie ein einfaches Bitumendach.

 

gez. Ratsherr Andreas Halle     f.d.R.

Die FRAKTION-Ratsfraktion

 

gez. Ratsherr Florian Weigel     f.d.R

CDU-Ratsfraktion

 

gez. Ratsherr André Wilkens     f.d.R.

SPD-Ratsfraktion

 

gez. Ratsherr Arne Stenger        f.d.R.

gez. Ratsherr Arne Langniß

RatsfraktionNDNIS 90/DIE GRÜNEN

 

gez. Ratsfrau Christina Musculus-Stahnke   f.d.R.

gez. Ratsherr Dr. Ingmar Soll

FDP-Ratsfraktion

 

gez. Ratsfrau Dr. Susanna Swoboda    f.d.R.

SSW-Ratsfraktion

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