Internationales Kiel
Wir bauen Brücken

Wer sind die Personen, die die internationalen Partner­schaften Kiels prägen und voranbringen? Es sind Menschen aus den Verwaltungen, aus der Zivil­gesellschaft, aus allen Lebens­bereichen wie Kultur, Bildung oder Sport. Sie setzen sich ein für grenz­überschreitende Zusammen­arbeit und bauen Brücken in andere Kulturen.

Jeden Monat stellen wir eine*n Brückenbauer*in aus Kiel oder aus den Partnerstädten in einem Kurzinterview vor. Sie kennen Leute, die unbedingt dazugehören? Dann lassen Sie uns das gerne wissen.


Hatay
Semra Başoğlu - Diakonie Altholstein

Lächelnde Frau mit gelocktem Haar.
Semra Basoglu, Foto: privat.

Wer bist du und was genau machst du?

Ich bin Semra Başoğlu. Seit 1991 bin ich Kielerin und lebe seit 2007 in Schwentinental. Hauptberuflich arbeite ich für das Diakonische Werk Altholstein und leite dort die Stabstelle Unternehmenskommunikation und Organisationsentwicklung.

Die Städtepartnerschaften der Landeshauptstadt Kiel mit den beiden türkischen Städten Samsun und Hatay darf ich von Anbeginn an als Dolmetscherin begleiten.

Worum geht es in deinem aktuellen Projekt zwischen Kiel und Hatay?

Aktuell unterstütze ich das Team im Büro der Stadtpräsidentin, das die internationalen Kontakte der Stadt pflegt, bei verschiedenen Projekten und Aktivitäten mit der Partnerstadt Hatay. Es geht um den Wiederaufbau der Region nach dem verheerenden Erdbeben im Februar 2023. Ich konnte die Organisation einer Spendenkampagne der Stadt mit den Kieler Nachrichten unterstützen und durfte erleben, wie hoch die Bereitschaft unserer Mitbürger*innen war. Konkret soll mit den Spenden ein Zentrum für Traumatherapie für die Menschen in Hatay aufgebaut werden. Bei einer Reise Anfang Mai 2023 konnten wir uns ein Bild vom Ausmaß des Erdbebens und der Bedarfe der Menschen machen.

Es wird noch viel Kraft und Anstrengungen kosten, diese Städte wieder aufzubauen und das Erlebte zu verarbeiten. Daher ist jede Hilfe wichtig!

Blick in eine in Trümmern liegende Straße Hatays.
Trümmer zerstörter Häuser säumen die Straßen in Hatay (Mai 2023). Foto: Semra Basoglu.

Weshalb findest du internationale Arbeit wichtig?

Internationale Arbeit gehört zu meinem Leben, ist ein Teil meiner Identität. Als Kind von türkischen Einwanderern in den Sechzigerjahren lebe und arbeite ich in interkulturellen und internationalen Kontexten, seit ich denken kann. Diese Arbeit trägt unendlich viel zum gegenseitigen Verständnis bei, öffnet und weitet den Blick auf Gemeinsamkeiten. Das bereichert unser Leben.

Hans-Werner Tovar mit Kindern in einem Zeltcamp in Hatay.
Der ehemalige Stadtpräsident Hans-Werner Tovar besucht ein Zeltcamp in Hatay. Foto: Semra Basoglu.

Was würdest du anderen Engagierten, die ein internationales Projekt planen, mit auf den Weg geben?

Internationale Projekte erfordern Kultursensibilität, das bedeutet, dass neben meinem Wertesystem und Verständnis von Gott und Welt noch sehr sehr viele verschiedene Wertesysteme existieren. Und das ist auch gut so!

Am schönsten wird es, wenn man sich auf das völlig Fremde einlässt und sich wundert, wieviel man doch von sich im Fremden entdeckt. Sich selbst nicht zu ernst nehmen. Humor wirkt!


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